Montag, Juli 11, 2005

Der Krug geht solange zum Brunnen bis er bricht

Es gibt ein paar Dinge im Leben eines ordentlichen Studenten, die muss man einfach gemacht haben. Da wären noch die eher harmlosen Delikte, wie bei Klausuren schummeln, sich im Nichtraucher-Bereich der Cafeteria eine Zigarette anzünden oder (mein persönlicher Favourite) leicht betrunken in eine LV gehen. Aber auch außeruniversitäre "Aktivitäten" gehören zum Studentendasein - nehmen wir das Schwarzfahren als Beispiel:
Seit geraumer Zeit wird ja von der ÖH der "Semesterticket-Selbstbehalt" nicht mehr bezahlt, dafür aber stärker kontrolliert (mein Highlight bisher waren 3 Kontrollen auf einer Strecke). Soweit so gut; der eher sportliche Student schwingt sich auf das Fahrrad zur Uni, manche nehmen die ca. 90 Euro, die so ein Semesterticket kostet, einfach hin - aber ein (wie ich glaube) konsiderabler Anteil der Hochschüler strapaziert Fortuna's Geduld bis zum Äußersten. Zu dieser Sorte gehör(t)e ich!
Weil ich partout keine 90 Euro für dieses Semesterticket (das nicht mal in den Ferien gilt!) zahlen wollte, habe ich zu kreativen Methoden der Gratisbeförderung im Salzburger O-Bus gefunden: ich kaufte mir zB ein Wochenticket und fuhr 14 Tage damit, weil ich die obersten paar Millimeter mit der Stampiglie des Entwerters abgeschnitten habe. Tja, das ging auch sehr lange gut so - bis heute.
Zum ersten Mal ist heute einem Kontrolleur also aufgefallen, dass mit dem Ticket etwas nicht stimmt. Zuerst probierte ich, natürlich total überrascht, mich herauszureden - ohne jeden Erfolg. Der nette Herr stellte mich vor die Wahl: entweder einen Ausweis für den Zahlschein, oder ein nettes Schwätzchen mit den Hütern des Gesetzes, Anzeige wegen Dokumentenfälschung inklusive! Na dann doch bitte den Zahlschein!!

Ich kann mir jetzt schon denken, wer von euch lieben Lesern dasitzt und breit grinst, vielleicht in Gedanken den Zeigefinger erhebt und mahnt: "Ich hab's dir ja gesagt!" - Leid tut mir das nicht, blöd gelaufen ist es halt. Allerdings werde ich meine kriminelle Laufbahn wohl beenden ...

4 Comments:

Blogger Christian Genzel said...

Gute Antworten, wenn man vom Kontrolleur angesprochen wird:

1. "No, thank you."

2. "Der Neger da drüben hat meinen Fahrschein gefressen."

3. "Das paßt mir gerade sehr schlecht. Können Sie morgen wiederkommen?"

4. "Ich weiß leider nicht, ob Sie meinen Fahrschein sehen können, aber sollten Sie diesbezüglich ein Problem haben, kann ich Ihnen einen guten Optiker empfehlen."

5. "Ein paar Fritten und eine große Cola, bitte."

6. "Hallo, ich verkaufe diese tollen Lederjacken."

7. "Gut, daß Sie kommen. Ich hab' da drüben so einen verdächtigen Kerl in einem Billy-Joel-T-Shirt gesehen."

8. "Wären Sie an einer Rolle in einem Film interessiert? Sie haben so ein markantes Gesicht."

9. "Da kommen Sie natürlich ausgerechnet zu mir, Sie Rassist! Nur weil ich eine Frau/ein Deutscher/ein Protestant/ein Einbeiniger/ein Student/ein Buddhist/schwarz bin!"

10. "Esta es un robo. Manos arriba."

10:41 AM  
Blogger tinchen said...

Danke für die Anregungen! Ich würd ja jetzt gerne sagen "Das nächste Mal, mach ich's", aber wie bereits gebloggt werde ich wieder den Weg der Tugendhaftigkeit beschreiten und 2. (auch, wenn du mir das jetzt sicher nicht glauben wirst Chris) die Härte sowas durchzuziehen hab ich nicht.

Bzgl. der 2. guten Antwort - das ist aus dem Kurzfilm "Schwarzfahrer". Ich hab mich ja so gefreut damals, wie die alte Schachtel auf einmal ohne Fahrschein dasaß, hihi

7:21 PM  
Blogger Dr.Wily said...

"Endlich Italien!" nicht zu vergessen.

7:35 PM  
Anonymous Anonym said...

man könnte auch ein Gedicht rezitieren: An einer Brücke stand jüngst ich in brauner Nacht, fernher kam Gesang - goldner Tropfen quoll's ...

9:04 PM  

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