Mittwoch, Juli 27, 2005

Geh doch hin, wo der Pfeffer wächst!

Pfeffer kommt ursprünglich aus Madagaskar, jener Insel die dem afrikanischen Kontinent in seinem Süden vorgelagert ist. Aber nicht nur für Gewürze ist Madagaskar bekannt, sondern auch die sogenannten Affenbrotbäume (Baobabs), die Lemuren und Makis (Halbaffen) oder das Zebu-Rind sind dort beheimatet; und natürlich gibts auch ein Seemannslied: "wir lagen vor Madagaskar und hatten die Pest an Bord, in den Kübeln da faulte das Wasser und täglich ging einer über Bord..." (man stelle sich bitte die Stimme von Freddy Quinn vor!!)
Ein paar Infos für's Allgemeinwissen: die Hauptstadt Madagaskars heißt Antananarivo, oder kurz "Tana", die Einwohner heißen Madagassen und Madagaskar war einmal eine französische Kolonie. Später dann, im 2. Weltkrieg, beabsichtigten die Nationalsozialisten das Judenproblem mit Hilfe des sog. "Madagaskarplans" zu lösen; es wurde überlegt die Millionen von Juden nach Madagaskar "auszulagern" - ähnlich wie das United Kingdom seine Straftäter nach Australien verschifft hatte, oder die USA heute noch eine Gefangeneninsel ("Guantanamo Bay") für unliebsame (Ex-)Diktatoren und Terroristen betreibt.

So, und wieso erzähl ich das jetzt alles? Ganz einfach: Ich war gerade im Kino und habe mir den neuen Dreamworks-Animationsfilm "Madagascar" angesehen. Da es ein Geburtstagsgeschenk war, war es mir eigentlich auch egal, ob mir der Film gefällt oder nicht - Hauptsache Abwechslung zum tristen Arbeitsalltag!
Jedenfalls muss ich sagen, dass er sehr zäh angefangen hat: ein im New Yorker Zoo lebendes Zebra (das sich nicht entscheiden kann, ob es weiß mit schwarzen Streifen ist, oder doch andersrum?), beschließt an seinem zehnten Geburtstag, dass es gerne in die Wildnis, nach Conneticut, möchte. Seine Freunde, eine hypochondrische Giraffe, ein Nilpferd und ein Löwe, wollen es abhalten - und prompt werden sie nach Kenia verschifft. Weil aber vier Pinguine aus demselben Zoo (die wollen in die Antarktis), den Kapitän des Frachtschiffes übermannt haben, landen die Protagonisten auf Madagaskar. Sie glauben aber sie wären im Zoo in San Diego; also machen sie sich auf die Suche nach Menschen .... und finden eine Lemuren-Population.
Die Lemuren werden von einem dümmlichen und v.a. selbsternannten König angeführt, der einen skandinavischen Dialekt hat - und sie tanzen zu Jock Jams's "I like to move it" (O-Ton: Kommt schon, schwingte die Hufte). Ab da geht's dann ganz lustig weiter; wie schon bei den "Incredibles" werden diverse Blockbuster persifliert - hier: "Matrix Revolutions" (Endfight von Neo gegen die Agent Smith-Klone), "Cast Away" und "American Beauty" (anstatt Rosenblättern regnet es T-Bone-Steaks für den Löwen).
Wie es schließlich ausgeht, verrate ich natürlich nicht! Allerdings kann ich "Madagaskar" für einen netten Filmnachmittag im Patschenkino empfehlen; unbedingt ins Kino gehen muss nicht sein.

1 Comments:

Anonymous Anonym said...

Wir lagen vor Madagaskar und hatten den Rost an Bord ...

1:20 AM  

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