Mittwoch, August 03, 2005

Nach Mozart kommt Tolstoi

Gestern Abend hatte ich Besuch von meiner Mum, und natürlich mussten wir etwas unternehmen, das für Salzburg einmalig ist. Also was trifft sich da besser, als sich in der Festspielzeit eine Oper anzusehen und vorher ordentlich Essen?
Das hervorragende Abendessen wurde uns in der ARGE kredenzt; der gemütliche Gastgarten hat meiner Mum natürlich gefallen. Sie meinte nur, dass ihr langsam klar werde, weshalb es mir hier so gut gefällt - dann Oper.
Es ist ja nicht so, dass wir Kulturfreaks wären, aber wenn die Möglichkeit besteht ... und noch dazu gratis vor der Videowall ... Na jedenfalls stand gestern "Cosí fan tutte" auf dem Spielplan, wohlgemerkt eine Aufzeichnung aus dem Jahr 1983. Aber wen interessierts ob das jetzt die heurige Inszenierung ist, es is ja fast wie Open-Air Kino - allerdings sind diese Plastikklappsessel sowas von ungemütlich, dass wir nach dem ersten Akt aufgegeben haben. Vielleicht hätten wir uns die ganzen 3 Stunden gegeben, wenn einer von uns nur ein Wort Italienisch verstehen würde, aber so begnügten wir uns eben die erste Halbzeit (der Opernführer der Nation, Marcel Prawy, würde bei der Bezeichnung im Grab rotieren!) mit der tollen Kulisse und dem musikalischen Arrangement.

Nachdem wir den Kapitelplatz fluchtartig verlassen hatten (es sah nach Regen aus), haben wir's uns dann noch ganz nach Dickstein-Art mit einer Flasche Rotwein auf dem Balkon gemütlich gemacht - dazu gabs die passende Urlaubsfeeling-Musik: Jack Johnson's "On and On"; hat der Mama auch gefallen.
Dann hat sie noch gemeint, sie mietet sich hier jetzt mal einen Monat ein, weil wenn die Festspiel-Mitarbeiter hier wohnen können, dann geht das doch für sie auch .... Moment mal, Mutter!

Es war ja auch als Scherz gedacht, puh Glück gehabt - sonst müsste ich da wohl einiges an meinem Lebensstil ändern ... Jetzt sitzt sie schon seit einer Stunde im Auto und fährt Richtung Kärnten in das Reha-Zentrum. Drei Wochen darf sie dort "urlauben" bei 1000-Kalorien-Kost, Bewegungstherapie und zur geistigen Zerstreuung hat sie sich mein Buch über Traudl Junge mitgenommen. "Und wenn mir das zu langweilig wird, hab i auch noch Krieg und Frieden dabei..." (O-Ton) Na toll: jetzt steht sie auf einmal auf die selbe Musik wie ich und liest auch noch meine Bücher *g* Ich hab's ja gewusst, meine Mum ist ein Hit - eine Teenager-Spätlese, quasi!

1 Comments:

Anonymous Anonym said...

Braucht man nach einem Kurzbesuch bei dir gleich eine Reha?

4:20 PM  

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