Samstag, Juli 29, 2006

Update aus dem Sommerloch

Puh! Über einen Monat schon nicht mehr gebloggt. Da muss ich ja wohl - oder übel - ein Statement zur Lage der Nation abgeben:

Ich habe ein ganz okayes Semester in die Sommerpause geschickt und nach ein wenig mehr als drei Wochen Hirn entlüften werde ich ab kommender Woche wieder zu Werke gehen (müssen).

Was macht eine Martina, wenn sie die verstopften und - ob der schwülen, drückenden Wetterlage leicht angeschmorten - Gehirnwindungen generalüberholt? Nun: zum Einen hab ich meinen Geburtstag gefeiert (und mich wieder sehr gut daran erinnert warum ich damals aufgehört habe mit hochprozentigen Alkoholika).
Ich war auch am Fuschlsee baden; wohlgemerkt das erste Mal und wenn Vici nicht Taxi gespielt hätte, dann wär ich bis heute nicht auf diesen tollen Badeplatz gestoßen. Ach ja, ich war auch wieder einmal im Tierpark Hellbrunn ... wobei ich hier erbost anmerken möchte, dass ich 6 Euro als Studenteneintritt keineswegs preiswert finde!

Zum Glück habe ich auch die Zeit gefunden einige Bücher zu lesen; das bedaure ich während des Semesters immer am meisten, dass mir dafür meist die Zeit und Muße fehlt:
Da wäre mal John Stuart Mill's "Über die Freiheit". Ich hab es schon seit Monaten daheim und ihm beim verstauben zugesehen, aber jetzt war seine große Stunde. Und weil mir seine teils etwas langwierigen Thesen - unter Anbetracht der Zeit in der er lebte - doch logisch erschienen, kann ich nun sagen: Ich hab es gelesen!
Darauf folgte leichtere Kost, wenn auch tragischere Inhalte behandelt wurden, nämlich Jon Krakauer's "In die Wildnis". Der Autor erzählt auf knappen 300 Seiten die wahre Geschichte und Tragödie von Chris McCandless, der Anfang der 90er Jahre allein in das raue Herz Alaskas aufbrach um sich dort zu verlieren, zu finden, sich von dem zu ernähren, was er erlegen und sammeln konnte und schließlich durch (meine Meinung!) kurzsichtige, dickköpfige Dummheit und Fahrlässigkeit qualvoll verhungerte.
Und jetzt werde ich wohl Truman Capote's "Kaltblütig" fertiglesen, an dem ich kurz vor der Hälfte die Lust verloren hatte. Aber erst nachdem ich von meiner Reise mit Wendy, John, Michael und Peter von Nimmerland zurückgeflogen komme, mir den Feenstaub von Tinkerbell aus dem Pyjama geschüttelt habe und friedlich in meinem Bettchen weiterschlafe.

Außerdem habe ich mir die zweite Staffel Lost angesehen und ich muss schon sagen, dass sie mich ein wenig ratlos hinterlässt. War es bei Season One noch so spannend und zwanghaft sich die komplette Ladung innerhalb eines Wochenendes anzusehen, hat die zweite Staffel - obwohl in kurzen Abständen angesehen - doch ihre Längen. Mir ist absolut schleierhaft wohin diese ganze Geschichte eigentlich führen soll ... wird es jetzt so weiter gehen, dass am Ende jeder Staffel eine neue Dharma-Station gefunden wird, bis man dann als entnervter Zuseher (falls man überhaupt solange durchhält) serviert bekommt, dass entweder Hurley's imaginärer Freund Dave recht hatte und es ist alles Einbildung eines komatösen Psychiatriepatienten, oder dass es einfach ein riesiger Elektromagnet ist ... so eine Art Bermuda-Dreieck in dem The Others einfach ihre Art des Milgram-Experiments abspielen!?!?!

Nur gut, dass ich bis es soweit ist und das große Geheimnis gelüftet wird, wahrscheinlich schon an meiner Diplomarbeit sitzen werde und mir das alles sowas von wurscht sein wird. Bis es aber soweit ist, werde ich wohl noch das eine oder andere gute Buch lesen können und an dieser Stelle darüber reflektieren ...