Montag, Jänner 30, 2006

Tage wie dieser

Das zweite Highlight des vergangenen Wochenendes war die Nostalgietour mit meinem besten Freund Thomas. Zum ersten Mal machte ich also bei seiner Freundin meine älteren Rechte geltend und "borgte" ihn mir für zwei, drei Stunden ganz für mich alleine aus.
Ganz wie früher holte er mich zu Hause ab und dann sollte es losgehen: ich bekam von Kerstin liebe Grüße bestellt in Form ihrer winkenden, farbkopierten Hand (... das hätte auch eine Szene aus einem Cameron Crowe-Film sein können) und dann hieß es "Gentlemen, start your engines!"

Wir cruisten gemütlich ins Aschachtal und hörten dabei die "Songbook 2005-Compilation" - eine Trilogie in vier Teilen - ich erzählte ihm zu jedem Song eine kleine Geschichte bzw warum mir dieses Lied gefällt und welche Erinnerungen ich an das vergangene Jahr damit verbinde.
Das Aschachtal (zwischen Aschach a. d. Donau und Waizenkirchen bzw St. Agatha gelegen) präsentierte sich uns wie die Winterlandschaft von Narnia; überall lag meter- und haufenweise Schnee, im Fluss selbst waren Eisschollen zu kleinen Gebirgen aufgefaltet und das Wasser hatte aufgrund der an den Steinen angefrorenen Eisklumpen eine fast algengrüne Färbung. Eine richtige Märchenwinterwelt, deren Impressionen Thomas hoffentlich noch mit der Kamera festhalten wird!
Dann folgte eine weitere Überraschung: ich bekam den Baugrund zu sehen und die darauf bereits errichtete Gartenhütte mit echten Thermofenstern und Grillstelle, damit wir im Sommer nicht mehr illegal in den Donauauen grillen müssen.
Kerstin hatte uns sogar einen Picknickkorb gepackt mit selbstgemachtem Marmorguglhupf (mmmmhh!!) und Früchtetee. Weils draußen doch unfreundlich kalt war, machten wir ein "incar"-picknick ... die Geschichte, wo die Fensterscheiben anfingen zu beschlagen lass ich jetzt mal aus ;-)

Zum krönenden Abschluss fielen wir noch in unserem früheren Stammlokal ein und auf, versenkten Leonardo DiCaprio einmal mehr im Cappuccino und ließen den mittlerweile schon weit fortgeschrittenen Nachmittag ausklingen.

Bei der nächsten Reise in die Vergangenheit wird MARS ATTACKS! fällig - ACK ACK, ACK ACK ACK ;-)

Sonntag, Jänner 29, 2006

Die Lümmel aus der letzten Bank

Kerstin, the mexican girl, ist seit einigen Tagen wieder zuürck in good old Austria und natürlich wollte ich als eine der ersten die ganzen Geschichten und Fotos - immerhin konnte sie mir ein 618 Bilder starkes "Best of 5000 Mexikofotos" präsentieren - und vor allem sie selbst sehen.
Gut schaut sie aus: braun gebrannt, leicht erblondet und richtig gut erholt - wie es eben sein soll nach einem Austauschsemester. Jede Menge neuer Leute und Freunde hat sie auch kennengelernt, das ist nicht sehr schwer bei ihrer offenen, aufgeschlossenen Art, und wie schon bei ihrem mehrmonatigen Spanienaufenthalt vergangenes Jahr, fiel ihr der Abschied wohl nicht leicht. Und was noch zu kleinen sprachlichen Stolpersteinen führt ist die Tatsache, dass man nach einem halben Jahr in dem man nur spanisch spricht, beim erzählen in der Muttersprache doch das eine oder andere Mal nach dem richtigen Vokabel sucht.

Aber ich habe natürlich an diesem Tag nicht nur Kerstin wieder getroffen, sondern auch ein paar andere ehemalige Klassenkameraden, denn wir statteten unserer alten Schule einen Besuch ab. Für solche Aktionen eignet sich am besten ein Tag der offenen Tür; zum einen trifft man da wirklich alle Lehrbeauftragten (nicht nur die Maturaball besuchende Minderheit) und zum anderen kann man noch einmal das altvertraute Gefühl des Schulegehens heraufbeschwören.

Es hat sich nichts und doch vieles geändert!
So verspürte ich ein leichtes Stechen in der Magengegend, als mich mein ehemaliger Französischprofessor - mein Lieblingslehrer - mit "Sie" ansprach und mir halb-vorwurfsvoll und doch grinsend erzählte, dass ihm zu Ohren gekommen sei, ich hätte mein Französischstudium aufgegeben. (Mumpitz! Ich hab noch nicht mal richtig angefangen!!) Ganz schön grau ist er auch geworden in den drei Jahren seit er mich bei der Matura über die Unterschiede des französischen und österreichischen Schulsystems kolloquieren ließ.
Dann konnten wir uns den Englischunterricht einer 2. HAK-Klasse bei unserem ehemaligen Klassenvorstand anhören. Es war wie früher: wir saßen ganz hinten und tratschten ... und ich fiel wieder auf, weil ich eine an mich gerichtete Frage nicht mitbekommen hatte. Die zwischen 15 und 16jährigen SchülerInnen sahen uns beindruckt an, als wir auf Englisch erzählten, was wir studieren/arbeiten - da streifte mich ein leichter Hauch von Anerkennung, oder war es eher der Wunsch die paar Jahre älter zu sein?
Mit gnadenloser Grausamkeit sah ich dann der Tatsache ins Auge, dass die Mädchen und Buben - die so klein, jung und eigenartig gekleidet sind - einfach zwischen vier und acht Jahre jünger sind als ich ... und dass ich keinen mehr kenne dort. Genauso bei den Lehrern: ein Gutteil der Belegschaft wurde ausgewechselt oder pensioniert. Dafür war es mit den wenigen Verbliebenen genauso familiär-vertraut wie immer.

Nach dieser Zeitreise spielten wir bei Kaffee/Bier mit dem Gedanken doch noch einmal - nur für zwei, drei Tage - die Schulbank zu drücken und ein bisschen wie Hans Pfeiffer in "Die Feuerzangenbowle" alle zu verscheissern.

Sonntag, Jänner 15, 2006

Nachtrag: Elton-John-Themenparty

Ich hab ja ganz vergessen von unserer 1. Themenparty zu berichten: Die Prämisse war "Come as Elton John", also sollte man als Partygast zumindest eine ausgeflippte Brille tragen. Die Gastgeberinnen kredenzten Eierlikör (grmpf!) und lebensmittelfarbene Muffins mit Zitronen- oder Kokosgeschmack und Smartiesfüllung (ein Super-GAU für die Geschmackspapillen!) und andere ausgeflippte Leckereien, die wohl schwuler kaum sein können.

Wir hörten LPs, CDs und sahen Videos .... bekamen eine auszugsweise Lesung aus Eltons Biographie und bewunderten den extra angefertigten Elton-Schrein mit Pappaufstellern desselbigen. Danach kam die große Themenparty-Poll und mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit wird die nächste Themenparty "The Muppets" oder "The Waltons" sein - außer Konkurrenz soll übrigens in der Faschingszeit eine "Big Lebowski"-Themenparty im Bowlingcenter stattfinden - aber darüber werde ich natürlich noch ausführlich berichten!

Den Themenparty-Soundtrack, eine erlesene Zusammenstellung von Elton Klassikern - kompiliert von Karin, hab übrigens ich eingesackt! Tja, die Gewinnfrage war für mich, eine entwöhnte und geläuterte Ö3-Hörerin, einfach zu leicht: "Wie hieß die Gruppe, die den Sommerhit "Macarena" sang?" (Los del Rio - whatever that's supposed to mean!?)

Naja, es war einfach ein Riesenspaß, den man wohl nur nachvollziehen kann, wenn man dabei war. Also Themenparty-Aspiranten seid nicht schüchtern und meldet euch :-)

How to "Wellness"

Während Salzburgs einzig wahrer Rock&Popstar Schwarz in der seit kurzem nach Wien verzogenen Klangtherme wellnesst und mit Tröbi den Score zu SCHLAFLOS einspielt, haben die Salzburgerlisi und ich ebenfalls ein Wochenende in der Plainstraßen-Therme verbracht.

Voll Vorfreude machte ich mich also Samstagnachmittag auf den Weg in die Videothek um den richtigen Film für eine Silvesterfeier mitzubringen. Ja, richtig gelesen Silvesterfeier! Da die Salzburgerlisi nämlich nicht mit mir ins neue Jahr herrüberrutschen konnte, und die Chinesen auch irgendwann Mitte Februar (oder so) Neujahr feiern, legten wir unser Silvester auf den 14. Jänner.
Geplant war ein guter Film von meiner "Movie Classics"-Liste dazu Pizza und Naschereien im Gilmore Girls-Style (lieber Obi-Wahn verkneif dirs bitte :-)), Scrabble, dann kurz vor Mitternacht "Dinner for One" und der obligate Neujahrswalzer. Aber weil für mich ja das schönste am Pläne schmieden die Sache per se ist, und nicht die genaue Umsetzung wurde natürlich alles ganz anders.

Es fing schon mal damit an, dass ich nicht den richtigen Film in der Videothek bekam. Also kam "Manche mögens heiß" und ein Woody Allen Film in die engere Auswahl. Gewonnen hat übrigens letzterer: "Melinda & Melinda". Dann hatte ich vergessen "Dinner for One" aufzutreiben, und schließlich waren wir beide nicht in der richtigen Laune uns zu betrinken.
Also sahen wir uns gemütlich im Jogginganzug auf dem Bett liegend die DVD an, aßen dazu Pizza und Pistazien, Schokokekse, saure Colaflascherl und Maoam (von denen gibts übrigens eine neue Geschmacksrichtung: Coca Cola. So widerlich, dass sie schon wieder echt gut schmecken!) und tranken doch ein oder zwei Campari-Soda-Orange.
Dann wurde noch, wie es sich für eine ordentliche Pyjamaparty gehört, über den Film reflektiert, gescrabbelt und gequatscht während "The Miseducation of Lauryn Hill" in heavy-rotation aus den Boxen dudelte.
Beim "Scrabble" hab ich übrigens ziemlich abgestunken!

In den Schlaf gewiegt wurden wir dann von "( )" Sigur Ros, und nach einem siegreichen "Scrabble"-Vergeltungsschlag beim Frühstückskaffee heute morgen zog ich frisch erkältet von dannen.

Was für ein Wellnesswochenende (und was für ein Thermenbesucher, der nicht kurz darauf mit laufender Nase und tränenden Augen darniederliegt *g*)!!