Sonntag, Juli 31, 2005

Götterdämmerung

Ich war schon knapp davor zu glauben, dass es bei mir spukt. Allerdings stellte sich heraus, dass das Übersinnliche in nur zu menschlicher Gestalt auf dem Nachbarbalkon saß/sitzt.

Was ist also geschehen?

Über die Ferienmonate wohnt im Nebenzimmer ein Isländer, dessen Name (ähnlich dem frz. Guillaume) für Kontinentaleuropäer unaussprechlich geschweigedenn schriftlich festzuhalten ist - ich nenne ihn deshalb William. Also, William ist 1) wohl schwerhörig, denn ist er nachmittags zu Hause, beschallt er mich (und die nächsten paar Zimmer) mit Placebo. Das wäre ja nicht so das Problem, aber nach Stunden geht mir das Geschnarre von Brian Molko doch am Nerv! Das scheint Willi zu merken, er legt in derselben Lautstärke Eric Clapton "Wonderful Tonight" auf (ich bin verwirrt!).

2) ist er wohl eine Nachteule; das ist auch der Grund weshalb ich mich erheblich gefürchtet habe. Man stelle sich ein schlafendes Tinchen vor; weils so heiß war hatte ich meine Balkontüre offengelassen und den Vorhang vorgezogen. Ich liege also im Bett und träume davon meinem Vater mal ordentlich die Meinung zu sagen, als ich ein Geräusch in meiner unmittelbaren Nähe vernehme. Es ist offensichtlich Willi, der sich mit seinem Feuerzeug spielt - aber für mich im Halbschlaf hört es sich eher nach Kettenrasseln an, und der vom Wind verbeulte Vorhang hält mich auch zum Narren: da steht wer dahinter, HILFE! -Ich schlafe schwer wieder ein nach dieser nächtlichen Fatamorgana, vorher mache ich die Balkontüre zu-
Willi hat mir auch den Schlaf der letzten Nacht ordentlich versaut. Diesmal hatte ich die Balkontüre gekippt um mir nicht vor Schreck in die Hose zu machen. Wieder ins Land der Träume versunken, waren diesmal Genzel und ich Hauptakteure der Szenerie. Wir besprachen wohl gerade die neue Compilation, als Chris anfing in einer eigenartigen Sprache zu telefonieren. Die Gesprächslautstärke stand aber in keinem Zusammenhang mit meinem Traum, und da ich sie nicht beeinflussen konnte (oder weil ich einen leichten Schlaf habe), wurde ich wach. Die Stimme war noch immer da! Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es fast drei Uhr morgens war. Willi!
Nachdem der Schrecken dem Ärger über die nächtliche Störung gewichen war, drehte ich mich also in mein Leintuch ein, trat auf den Balkon und bedeutete Willi er möge doch ein bisschen leiser telefonieren. Balkontür zu - zurück ins Bett. Willi telefonierte in derselben Lautstärke in seinem Zimmer weiter - ich konnte nicht mehr schlafen.

Als ich nach Salzburg kam und noch mit einer Freundin in einer Wohnung wohnte, hatte ich einmal nächtens auch das Gefühl es stünde jemand (der Vermieter) in meinem Zimmer. Am nächsten morgen beim Frühstück, ohne dass ich etwas gesagt hatte, erzählte meine Mitbewohnerin sie hätte so schlecht geschlafen und gedacht ich hätte mich auf dem Weg auf die Toilette in ihr Zimmer verirrt, denn irgendjemand war da in der Nacht. H-I-L-F-E !!!

Es kommt also nicht von ungefähr, dass ich mir ständig einbilde es könnte jemand am Balkon oder in meinem Zimmer stehen - in der Dunkelheit, mitten in der Nacht ... und keiner wird mich schreien hören!

Mittwoch, Juli 27, 2005

Geh doch hin, wo der Pfeffer wächst!

Pfeffer kommt ursprünglich aus Madagaskar, jener Insel die dem afrikanischen Kontinent in seinem Süden vorgelagert ist. Aber nicht nur für Gewürze ist Madagaskar bekannt, sondern auch die sogenannten Affenbrotbäume (Baobabs), die Lemuren und Makis (Halbaffen) oder das Zebu-Rind sind dort beheimatet; und natürlich gibts auch ein Seemannslied: "wir lagen vor Madagaskar und hatten die Pest an Bord, in den Kübeln da faulte das Wasser und täglich ging einer über Bord..." (man stelle sich bitte die Stimme von Freddy Quinn vor!!)
Ein paar Infos für's Allgemeinwissen: die Hauptstadt Madagaskars heißt Antananarivo, oder kurz "Tana", die Einwohner heißen Madagassen und Madagaskar war einmal eine französische Kolonie. Später dann, im 2. Weltkrieg, beabsichtigten die Nationalsozialisten das Judenproblem mit Hilfe des sog. "Madagaskarplans" zu lösen; es wurde überlegt die Millionen von Juden nach Madagaskar "auszulagern" - ähnlich wie das United Kingdom seine Straftäter nach Australien verschifft hatte, oder die USA heute noch eine Gefangeneninsel ("Guantanamo Bay") für unliebsame (Ex-)Diktatoren und Terroristen betreibt.

So, und wieso erzähl ich das jetzt alles? Ganz einfach: Ich war gerade im Kino und habe mir den neuen Dreamworks-Animationsfilm "Madagascar" angesehen. Da es ein Geburtstagsgeschenk war, war es mir eigentlich auch egal, ob mir der Film gefällt oder nicht - Hauptsache Abwechslung zum tristen Arbeitsalltag!
Jedenfalls muss ich sagen, dass er sehr zäh angefangen hat: ein im New Yorker Zoo lebendes Zebra (das sich nicht entscheiden kann, ob es weiß mit schwarzen Streifen ist, oder doch andersrum?), beschließt an seinem zehnten Geburtstag, dass es gerne in die Wildnis, nach Conneticut, möchte. Seine Freunde, eine hypochondrische Giraffe, ein Nilpferd und ein Löwe, wollen es abhalten - und prompt werden sie nach Kenia verschifft. Weil aber vier Pinguine aus demselben Zoo (die wollen in die Antarktis), den Kapitän des Frachtschiffes übermannt haben, landen die Protagonisten auf Madagaskar. Sie glauben aber sie wären im Zoo in San Diego; also machen sie sich auf die Suche nach Menschen .... und finden eine Lemuren-Population.
Die Lemuren werden von einem dümmlichen und v.a. selbsternannten König angeführt, der einen skandinavischen Dialekt hat - und sie tanzen zu Jock Jams's "I like to move it" (O-Ton: Kommt schon, schwingte die Hufte). Ab da geht's dann ganz lustig weiter; wie schon bei den "Incredibles" werden diverse Blockbuster persifliert - hier: "Matrix Revolutions" (Endfight von Neo gegen die Agent Smith-Klone), "Cast Away" und "American Beauty" (anstatt Rosenblättern regnet es T-Bone-Steaks für den Löwen).
Wie es schließlich ausgeht, verrate ich natürlich nicht! Allerdings kann ich "Madagaskar" für einen netten Filmnachmittag im Patschenkino empfehlen; unbedingt ins Kino gehen muss nicht sein.

Samstag, Juli 23, 2005

Stufen

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.

Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegensenden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden ...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!


Über Hermann Hesse's Gedicht stolpert man in seinem "Glasperlenspiel" (das ich bisher noch nicht gelesen habe). "Stufen" ist ein Prosawerk voll Lebensweisheiten und Romantik; das nicht nur die offensichtlichen Lebensabschnitte Kindheit, Jugend, Erwachsenwerden, Beruf und Alter treffend beschreibt, sondern auch den Faktor Liebe und den oftmals damit verbundenen Schmerz und die Angst der Menschen sich auf Neues einzulassen berücksichtigt.
Er gibt im ersten Abschnitt, der Jugend, zu verstehen, dass mit dem Älterwerden auch ein Reifeprozess verbunden ist, dass wir neue, oft ungewohnte Wege beschreiten müssen und, dass wir keine dieser Erfahrungen überspringen dürfen. Wir müssen lernen mit den positiven und negativen Erlebnissen so gut es geht zu leben, eben Erfahrungen sammeln.
Hesse weist auch darauf hin, dass man die nächste Stufe immer nur betreten kann, wenn man dafür reif ist, seelisch wie körperlich. Erst wenn man die dafür erforderliche physische und vor allem psychische Reife hat, kann man höhere Ziele anstreben. Der Mensch erreicht eine Stufe nach der anderen, zur positiven Bewältigung gehört aber auch, daß man ausreichende Erfahrungen auf der vergangenen Stufe gesammelt hat. Wenn man diese nicht hat, kann man zwar auch die neue bewältigen aber mit wesentlich mehr Problemen. Wir dürfen keine Angst vor einem neuen Lebensabschnitt haben, denn nur so können wir dazulernen und wachsen; Erfahrungen sammeln, die uns keiner mehr nehmen kann!

Mein alter Klassenvorstand hat Hesse's Gedicht damals in unsere Maturazeitung gegeben, jedoch nur den Abschnitt der Jugend, der so wunderschön aufhört "...und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne...".

Ave Cäsar, die Gallier greifen an!

Dr. Ankowitsch beschäftigt sich mit Fragen, die die Welt bewegen und sammelt Fakten, genauso wie Ben Schott, schreibt sie nieder, legt ein gefälliges Layout darüber und bringt ein Sammelsurium (beginnend bei Adam und Eva) in Buchform auf den Markt. Dieses tolle Nachschlagewerk hat vor kurzem den Weg zu mir gefunden und ich bereite mich schon geistig auf das Konversationslexikon-Duell mit Elmar vor (mal sehen, wer hier vortreffliche Leistungen bringen wird *gg*):

Seite 20, Die vier römischen Lager um das Dorf von Asterix & Co. (Das ist ja für Asterix-Fans eine lächerliche Frage, haha) Aquarium - Babaorum - Laudanum - Kleinbonum

Das Dorf der unbeugsamen Gallier, von denen die Comicserie "Asterix" seit 1959 erzählt, ist von eben diesen römischen Lagern umstanden. Im französischen Original tragen die vier Lager dieselben Namen wie im Deutschen - mit Ausnahme von Kleinbonum, das im Original "Petibonum" heißt. Die Namen sind nicht zufällig gewählt, sondern voller Anspielungen. Mit "Aquarium" machen sich die Erfinder von Asterix, Goscinny und Uderzo, über den Umstand lustig, dass antike Badeorte stets den Namenszusatz "Aquae" (zB Aquae Aureliae) trugen; Babaorum leitet sich von einem französischen Dessert ab ("Baba au rhum"), einem mit Rum getränkten Hefekuchen; Laudanum wiederum ist der Name eines Pharmazeutikums, einer alkoholischen Opiumtinktur zur Schmerzlinderung; nur Kleinbonum ist in der deutschen Übersetzung hintersinnfrei - im Franzöischen hingegen spielt Petibonum auf "petit bonhomme" an, das für "kleiner Spießer" steht.

Die Ausgangslage der jeweiligen Asterix-Folge wird in jedem Band mit denselben Worten beschrieben: "Wir befinden uns im Jahr 50 v. Chr. ... Ganz Gallien ist besetzt ... Ganz Gallien? Nein! Ein von unbeugsamen Galliern bevökertes Dorf hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für die römischen Legionäre, die als Besatzung in den befestigten Lagern Babaorum, Aquarium, Laudanum und Kleinbonum liegen ... "
Paradoxerweise hat allein das Dorf der unbeugsamen Gallier selbst keinen Namen.

--- soweit Dr. Ankowitsch ---

Nicht nur die Namen der Römerlager sind witzig und doppelbödig, sondern auch die Namen der Figuren haben einen tieferen Sinn. So enden die Namen der Normannen in "Asterix und die Normannen" immer auf -af zB. Piffpaf, Paragraf, Pornograf, Telegraf, Maulaff, Ganzbaf, Dauerschlaf, Dompfaf, Völligbaf, Stenograf usw.
Die römischen Legionäre heißen ua: Aerobus, Ausgus, Darmverschlus, Hohlenus, Virus, Apfelmus, Sozialstatus, Erdnus oder Taubenus - weitere Unterteilungen gibt es dann noch bei den Offizieren, denn die haben meistens Doppelnamen zB Gaius Bockschus in "Asterix der Gallier"
Und auch berühmte Menschen werden von Goscinny und Uderzo in die Geschichten eingebaut wie zB The Beatles, in "Asterix bei den Briten", werden die Beatles als Autogramm schreibende Sänger karikiert. Genauso wie Federico Fellini, Jacques Chirac, Winstons Churchill kommen auch Marsupilami und die Autoren selbst in den Geschichten vor.

Alles zu Asterix (für Fans und Laien) findet man im Asterix Archiv.

A girl like Axl Rose

Eigentlich sollte ja das Jäger-und-Sammler-Gen eine evolutionsbedingte Männerkrankheit sein, aber schon seit meiner frühesten Kindheit sammle ich alles mögliche. Zum Beispiel Briefmarken; ich habe eine Briefmarkensammlung - es ist zwar keine blaue Mauritius dabei, aber einige Raritäten wie der Hitler-Briefmarkensatz in Reichsmark usw. Meine philatelistische Begeisterung nahm aber mit dem Einsetzen der Pubertät schlagartig ein frühes Ende; nichtsdestotrotz fand ich Gefallen am Sammeln von Bieruntersetzern, Feuerzeugen, Straßenmeisterei-Utensilien, Asterix & Lucky Luke-Comics, Gläser aus diversen Pubs und Zigarettenschachteln.
Doch mit dem Erwachsenwerden ändern sich auch die Prioritäten: jetzt sammle ich Bücher (meine neueste Errungenschaften: Macchiavelli's Fürst & ein Buch von good old Herman Hesse inkl. dem wunderschönen "Stufen"-Gedicht); Musik und ... die Asterix-Bände natürlich auch noch, immerhin gehen mir ja nur noch 7 Stück ab!
Den Spleen Musik nicht nur hören, sondern auch in jeder Form besitzen zu wollen ist wohl eine Nebenwirkung der Bekanntschaft mit Stephen Dorff a.k.a. Christoph. Natürlich hatte ich vorher auch CDs gekauft aber nicht in diesen Mengen!
Jedenfalls pilgere ich, wie ein Lemming zum Meer, regelmäßig in Plattenläden - gestern fand ich eine tolle "Ben Folds Five"-CD in Linz. Da heißt es im Song "julianne":

I met this girl, she looked like Axl Rose
Got drunk and took her home and we slept in our clothes
In the morning put my feet on the floor and thought
Being awake never felt like this before

Okay, dachte ich mir. Die Platte ist gekauft - ein Mädchen mit Axl Rose vergleichen ist mutig und witzig.

Na und dann habe ich ja meine "Back to the roots"-Phase noch nicht ganz überwunden; die playlist mit Relikten der 80er und 90er wurde erweitert um das One-Hit-Wonder Chesney Hawkes ("The one and only"), Erasure, Pet Shop Boys, New Kids on the block & Milli Vanilli (damit auch die Playback-Skandale vertreten sind).
Damit ich nicht vollends überschnappe hab ich von Master Genzel eine tolle Compilation bekommen, betitelt mit Jack Bauer's Befehl "Play it loud - NOW!" (Danke, Chris - Bewertung folgt bald) & ich habe eine Band aus dem "Hard&Heavy"-Eck entdeckt, deren Mitglieder offenbar Cameron Crowe-Fans sein müssen. Denn ein Album von "Bury your dead" wurde nach dem Jerry Maguire-Sager "You had me at hello" benannt; desweiteren gibt es Songs die da heißen "Vanilla Sky" oder "Magnolia" - Zufall? Ich glaube nicht. Weiß da vielleicht der New-Metaller Genzel genaueres??

Montag, Juli 18, 2005

Kerstin in Mexiko

Wie schon gebloggt, fährt meine Freundin Kerstin für ein halbes Jahr nach Mexiko um dort zu studieren. Zum Abschied hat sie (witzig eigentlich) einen Webspace geschenkt bekommen um mit uns, die wir in Europa bleiben (müssen), kommunizieren zu können.
Ich hab sie sozusagen als "endorste" Website verlinkt für alle die es interessiert; momentan gibt es nur Fotos von der Grillerei aber das sollte sich bald ändern....

Feldpost

Ich bin ja seit letztem Mittwoch auf "Fronturlaub" bei meiner Familie in OÖ. Es ist zum Glück nicht so schlimm wie erwartet, weil ich ja meine Zeit mit Freunde treffen und Arztbesuchen gut verplant habe.
Zu Hause angekommen, durfte ich gleich einen Statusreport zu meinem Studienerfolg abgeben und prompt war ich in einer hitzigen Debatte mit meinem Vater - na studieren ist eben nicht dasselbe wie in die Schule gehen. Aber ein Besuch beim Mostbauern unseres bzw seines Vertrauens glättete die Wogen.
Donnerstag machte ich mich dann auf in Richtung Bad Zell (das liegt hinter den 7 Bergen bei den 7 Zwergen, eine gute Autostunde von Eferding entfernt nahe der mühlviertler Kernlandmetropole Freistadt) um mit meiner Salzburgerlisi und ihrem wilden Typ einen Kaffee zu trinken. Am Abend kam dann meine Mutter von einer Dienstreise zurück und natürlich mussten wir das eine oder andere Gläschen Wein trinken und Neuigkeiten austauschen.
Freitagmorgen dann zum Arzt, danach auf den Pöstlingberg Kaffee trinken und Zwergerl schnäuzen (soll heißen: Grottenbahnfahrt) - von Transdanubien wieder zurück nach Linz und mit den Arbeitskollegen meiner Mutter auf ein Bierchen im Josef-Gastgarten (für alle, die es nicht wissen: das ist das Linzer Pendant zum Raschhofer). Abends war ich zu einer Grillerei bei meiner ehemaligen Klassenkollegin Kerstin eingeladen, denn die junge Dame konsumiert ab 21. Juli ein halbes Jahr Joint Studies in Mexiko. Auch nicht schlecht!
Am Samstag wurde mir dann entsprechend gehuldigt, meine Geschwister, Nichten, Eltern und Verwandten kamen zur nachträglichen Geburtstagsfeier - wieder ein paar Liter Wein.
Sonntag endlich (nein nicht Italien!) ausschlafen - juhuu. Und am Abend dann mit meinem Bruder ins Kino "Fantastic 4" ansehen. Also zum Film sei soviel gesagt: Jessica Alba hat eine gute Figur und die wird auch dementsprechend gut ausgeleuchtet, wenn sie in diesem blauen Ganzkörperkondom steckt. Die Dialoge sind leidlich witzig aber die Special Effects - wie es sich für eine Marvel-Verfilmung gehört - sind ganz große Klasse. Fazit: ein netter Film zum Hirnausschalten, voller Action und zum Schluss natürlich das obligate Happy-End mit Heiratsantrag. *schmacht*
Tja, heute ist Montag und morgen Abend sitz ich wieder im Zug nach Hause - dann läuft alles wieder nach meinem Plan, mein Feng und mein Shui kommen wieder ins Gleichgewicht und alle sind happy!

Montag, Juli 11, 2005

Der Krug geht solange zum Brunnen bis er bricht

Es gibt ein paar Dinge im Leben eines ordentlichen Studenten, die muss man einfach gemacht haben. Da wären noch die eher harmlosen Delikte, wie bei Klausuren schummeln, sich im Nichtraucher-Bereich der Cafeteria eine Zigarette anzünden oder (mein persönlicher Favourite) leicht betrunken in eine LV gehen. Aber auch außeruniversitäre "Aktivitäten" gehören zum Studentendasein - nehmen wir das Schwarzfahren als Beispiel:
Seit geraumer Zeit wird ja von der ÖH der "Semesterticket-Selbstbehalt" nicht mehr bezahlt, dafür aber stärker kontrolliert (mein Highlight bisher waren 3 Kontrollen auf einer Strecke). Soweit so gut; der eher sportliche Student schwingt sich auf das Fahrrad zur Uni, manche nehmen die ca. 90 Euro, die so ein Semesterticket kostet, einfach hin - aber ein (wie ich glaube) konsiderabler Anteil der Hochschüler strapaziert Fortuna's Geduld bis zum Äußersten. Zu dieser Sorte gehör(t)e ich!
Weil ich partout keine 90 Euro für dieses Semesterticket (das nicht mal in den Ferien gilt!) zahlen wollte, habe ich zu kreativen Methoden der Gratisbeförderung im Salzburger O-Bus gefunden: ich kaufte mir zB ein Wochenticket und fuhr 14 Tage damit, weil ich die obersten paar Millimeter mit der Stampiglie des Entwerters abgeschnitten habe. Tja, das ging auch sehr lange gut so - bis heute.
Zum ersten Mal ist heute einem Kontrolleur also aufgefallen, dass mit dem Ticket etwas nicht stimmt. Zuerst probierte ich, natürlich total überrascht, mich herauszureden - ohne jeden Erfolg. Der nette Herr stellte mich vor die Wahl: entweder einen Ausweis für den Zahlschein, oder ein nettes Schwätzchen mit den Hütern des Gesetzes, Anzeige wegen Dokumentenfälschung inklusive! Na dann doch bitte den Zahlschein!!

Ich kann mir jetzt schon denken, wer von euch lieben Lesern dasitzt und breit grinst, vielleicht in Gedanken den Zeigefinger erhebt und mahnt: "Ich hab's dir ja gesagt!" - Leid tut mir das nicht, blöd gelaufen ist es halt. Allerdings werde ich meine kriminelle Laufbahn wohl beenden ...

Smells like teen spirit

Nachdem ich momentan akuten Freizeitüberschuss habe, muss ich jetzt auch unter die aktiven Blogger gehen um meine Zeit sinnvoll zu vertrödeln.

Ich miste ja allmonatlich meine MP3s aus, weil sonst mein eher altersschwacher und mit wenig Festplattenspeicher gesegneter Mac den Geist aufgibt. Vor diesem virtuellen Hausputz hatte ich kurz mit dem Gedanken gespielt mir endlich Young Guns II anzusehen, aber da ich heute keinen Nerv für englischsprachige Western hatte machte ich mich ans Werk - nachdem ich die xte Audiofile gelöscht hatte, fiel mir Bon Jovi ein, der ja zu Young Guns II "Blaze of Glory" beigesteuert hat. Plötzlich hatte ich also das unbestimmte Verlangen Bon Jovi zu hören; aber meine "Crossroads" liegt in Eferding - Limewire sei dank, ich konnte das Problem mit Downloads lösen.
Aber es blieb nicht bei Bon Jovi, wie elektrische Schläge zuckten Bandnamen durch meinen Kopf - jetzt hab ich eine neue Playlist mit den Hits von Roxette, Fine Young Canibals, No Doubt-Klassiker, Army of Lovers, Madonna's alte Hadern und natürlich auch das Beste vom hochverehrten Michael Jackson (eine Amazon-Recherche hat ergeben, dass wohl demnächst die Triller und Bad-Alben her müssen).
Manche werden diese fast perverse Faszination nicht verstehen können, aber mit den Bands der späten 80er und frühen 90er verbinde ich meine Kindheit und auch Teenager-Zeit. Meine mittlerweile fast 30jährige Schwester, saß damals mit mir gebannt vor dem Radio. Wir hörten uns die Ö3-Hitparade mit Udo Huber an und sie nahm all diese Lieder auf Kassette auf! Die Kassetten hat sie immer noch, und während mein kleiner Bruder sich die Heavy-Metal Teile (ACDC, Obituary, Slayer, Iron Maiden, Rotting Christ und was weiß ich noch alles) herausgepickt hat, werde ich mir in den nächsten Tagen die Udo-Huber-Kassetten holen.
Jaja, die nettesten Nachmittage mit Geschwistern laufen wohl per Handy und mit gemeinsamen Kindheitserinnerungen.